Wir leben in einer Gesellschaft der Perfektion. Leider. Fehler werden meist als Mangel betrachtet, misslungene Versuche mit Erfolglosigkeit verknüpft. Wie fatal diese Haltung ist, lässt sich an einem Zitat verdeutlichen:
„Unsere grösste Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen.“
Es war Thomas Alva Edison, der diesen Satz prägte. Und es ist ein Satz, der in jedem Eingangsbereich von Unternehmen zu sehen sein sollte. Insbesondere, weil die Anforderungen im Arbeitsleben (und folgerichtig auch im privaten) immer höher werden.
Doch wie schafft man es, sich resilienter im Arbeitsalltag zu positionieren? Wenn Resilienz erlernt werden kann, braucht man Werkzeuge an die Hand, die dabei helfen können. Folgende Aspekte spielen beim Aufbau von Resilienz eine Rolle:
- Optimismus am Arbeitsplatz sorgt für eine gewisse Entspannung.
- Es gibt – auch wenn wir das ungern hören – Dinge, die wir nicht ändern können. Dies zu akzeptieren, verringert den Druck.
- Wer davon ausgeht, für Probleme Lösungen zu finden, geht positiver an solche Herausforderungen heran.
- Sich in der Opferrolle einzurichten, ist destruktiv. Stattdessen gilt es, Verantwortung zu übernehmen.
- Selbstsorge ist ungeheuer wichtig. Sie dient nicht nur dem Wohlbefinden, sondern auch der Selbstregulation.
- In Beziehungen und Netzwerken fühlt man sich immer besser.
- Die Zukunftsgestaltung sollte nicht erst beginnen, wenn man sich in einer Krise befindet, sondern bereits davor ansetzen.
Unternehmen haben freilich häufig andere Beweggründe, ihren Mitarbeitern Resilienz zu ermöglichen. Sie gehen die Sache leider zum Teil rein betriebswirtschaftlich an und spekulieren auf Arbeitskräfte, die seltener krank werden und in der Folge leistungsfähiger sind. Doch dieser Ansatz ist zu kurz gedacht.
Denn es wäre ein Fehler, Resilienz lediglich als profitbringende Massnahme zu betrachten, die den Umsatz steigert und die Krankheitsquote senkt. Denn bei genauerer Betrachtung geht es bei der Resilienz um die innere Haltung, um den Glauben an sich selbst und an die Überzeugung, dass man so, wie man ist, gut und richtig ist. Das kann man nicht „anordnen“, sondern dies kann nur verinnerlicht werden. Im Menschsein sind die Minderwertigkeitsgefühle zu stark, als diese innere Haltung einfach so erreicht werden könnte (vgl. auch https://urs-r-baertschi-coaching.ch/produkt/13-macht-im-fuhrungsalltag/ ).
Daher ist die Investition in die „Ressource Mensch“ zwar grundsätzlich sinnvoll, doch darüber hinaus muss er als das anerkannt werden, was er ist: ein Mensch, keine Ressource.