Coaching-Ausbildung im Kanton Bern: Lernen Sie vom Experten. Ein Interview mit Urs R. Bärtschi.

Wer in der Region Bern einen Trainer im Bereich Coaching & Persönlichkeitsentwicklung sucht, kommt an Urs R. Bärtschi nicht vorbei. Neben seiner umfassenden Ausbildung verfügt Bärtschi über mehr als dreissig Jahre Coaching-Erfahrung.

In diesem Interview erzählt der erfolgreichste Coaching-Trainer der Schweiz von seiner besonderen Beziehung zu Bern und gewährt den Leser:innen exklusive Einblicke in die Coaching-Ausbildung.

Coaching-Ausbildung Bern beim Coaching-Experten Urs. R. Bärtschi

Herr Bärtschi, was ist aus Ihrer Sicht das Charakteristische an der Stadt Bern?

Bärtschi: Die kleinen Gässchen und die Lauben (Arkaden) verleihen den Berner Strassen ihren einzigartigen Stil und sie haben viele Geschichten zu erzählen. Die Untere Altstadt ist definitiv durch den Zytglogge Turm (Zeitglockenturm) geprägt.

Darüber hinaus prägt ihre Rolle als «Bundesstadt» der Schweiz die Atmosphäre von Bern. Seit dem 28. November 1848 ist Bern Hauptstadt und gleichzeitig Sitz der städtischen und kantonalen Verwaltung. Man könnte fast sagen: Sie ist die wichtigste Stadt des Landes. 

Was gefällt Ihnen selbst am besten in Bern?

Bärtschi: Meine persönlichen Favoriten sind der Bundeshausplatz, das Münster, die Gassen in der Altstadt und der Blick auf die Berner Alpen von der Monbijou Brücke aus.

In meinen Erinnerungen ist der Bärengraben der schönste Ort. Als kleiner Bub stand ich des Öfteren beim alten Bärengraben und warf den Bären das extra für sie gekaufte Futter zu. Um das Jahr 2000 fanden grössere Umbau- und Erweiterungsarbeiten am Bärengraben statt. Bis heute fasziniert er Besucher und Einheimische gleichermassen.

Haben Sie einen persönlichen Bezug zu Bern?

Bärtschi: Mit dem Kanton Bern bin ich seit der Geburt verbunden. Mein Heimatort ist Sumiswald. Das Wappen der Familie Bärtschi von Sumiswald BE zeigt einen Bären mit drei Tannen.

Die Seminare der Coaching-Intensiv-Ausbildung finden ebenfalls im Kanton Bern statt. Genauer: im Berner Oberland. Der Brienzersee ist für mich der perfekte Ort, um den Seminar-Teilnehmer:innen tiefgreifende Entwicklungsprozesse zu ermöglichen. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Seminarraum direkt am Fenster und blicken auf das blaugrün-schimmernde Wasser und die weite Berglandschaft. Der Alltag ist schnell vergessen und die eindrucksvolle Natur spendet Ihnen neue Energie. Können Sie sich einen besseren Seminar-Ort vorstellen?

Brienzersee Coaching Ausbildung bei Urs R. Bärtschi

Da muss ich Ihnen rechtgeben. Der Brienzersee ist tatsächlich ein ganz besonderer Ort. Können Sie kurz erklären, was genau hinter dem Begriff Coaching steckt?

Bärtschi: Coaching ist ein Angebot für Menschen, die sich beruflich oder persönlich weiterentwickeln möchten. Stehen Fragen rund um Beruf und Karriere im Vordergrund, spricht man von Business-Coaching. Private Themen, etwa die Frage nach dem Sinn im eigenen Leben oder der Wunsch nach einer Neuausrichtung, werden im Rahmen von Life-Coachings bearbeitet. Im Gegensatz zur Psychotherapie ist Coaching ein Angebot an psychisch gesunde Menschen, auch wenn sie sich in einer krisenhaften Situation befinden.

Coach:innen erforschen gemeinsam mit Ihren Kund:innen, welche psychische Dynamik hinter dem aktuellen Coaching-Anlass steht. Durch gezielte Fragen sorgen sie dafür, dass unbewusste Bedürfnisse, Einstellungen und Glaubenssätze den Kund:innen bewusst werden. Anschliessend arbeiten sie gemeinsam daran, die vorhandenen Blockaden aufzulösen.

Unsere Coaching-Ausbildung basiert auf der Individualpsychologie von Alfred Adler. Adlers Werk hat sich aus mehreren Gründen für Coaching-Prozesse als besonders hilfreich und wirksam erwiesen.

Urs R. Bärtschi Bester Coach Schweiz

Können Sie das bitte genauer erklären?

Bärtschi: Alfred Adler betrachtet den Menschen als soziales Wesen. Er verfügt über ein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Kooperation. Dieses soziale Interesse trägt der Mensch in sich, trotzdem muss er den Umgang mit anderen erst lernen. Darüber hinaus spricht Adler von einem schöpferischen Selbst. Das Individuum interpretiert seine Erfahrungen und gibt ihnen einen Sinn. Im Gegensatz zur Psychoanalyse geht Alfred Adler davon aus, dass der Mensch als Individuum ein unteilbares (in-dividere) Wesen ist. Anders formuliert: Der Mensch ist ein selbstbewusstes Individuum, er kann absichtsvoll handeln und seine persönliche Entwicklung aktiv gestalten.

Dr. Hermann Bayer hat es in seinem Buch «Coaching-Kompetenz – Persönlichkeit und Führungspsychologie« sehr schön beschrieben:

«Die rein analytische Diagnostik bewegt dabei noch gar nichts – erst die einfühlende, intuitive Aufbereitung des gesamten Beziehungsgeflechtes, sodass die Beteiligten die Auswirkungen in sich nachvollziehen können, löst das Problem. Dies ist individualpsychologische Diagnostik.» Bayer (1995)

Im Rahmen unserer Coaching-Ausbildung in Bern vermitteln wir den Kursteilnehmer:innen die Grundlagen von Alfred Adlers Persönlichkeitstheorie. Das geniale an diesem Konzept ist, dass es so klar und verständlich ist und gleichzeitig hochwirksam. Damit Sie eine genauere Vorstellung davon erhalten, erkläre ich die wichtigsten Grundsätze hier in Kurzform:

1. Alfred Adler hat drei Lebensaufgaben erkannt, von deren Bewältigung abhängt, ob ein Mensch ein erfülltes und glückliches Leben führt: Arbeit, Liebe und Gemeinschaft.

• Gemeinschaft: Der Mensch braucht einen Platz in einer menschlichen Gemeinschaft, in der er sich aufgehoben und zugehörig fühlt.
• Arbeit: Er strebt danach, sich in die Gemeinschaft aktiv einzubringen, einen wertvollen Beitrag zu leisten.
• Liebe: Er strebt nach einer gelungenen Verbindung zu seiner Herkunftsfamilie und einer guten Partnerschaft, sowie eine vertrauensvolle Bindung zu seinen Kindern.

2. Lebensstil: Der Lebensstil eines Menschen entwickelt sich vor allem aus den Erfahrungen der frühen Kindheit. Das Kind ist mit familiären Einstellungen, Regeln und Verhaltensweisen konfrontiert, aus denen sich seine Sicht auf sich selbst, die Welt und das Leben formt. Wichtig dabei ist zu betonen, dass es weniger die Erfahrungen sind, die den Lebensstil prägen, sondern die Schlussfolgerungen, die das Kind daraus zieht.
Es entwickelt eine «private Logik», die teilweise verzerrt und fehlerbehaftet ist und deshalb zu destruktiven Verhaltensweisen führt.

3. Streben nach Überlegenheit/Überwindung von Minderwertigkeitsgefühlen: Jeder Mensch erlebt im Laufe seiner Entwicklung das Gefühl der Minderwertigkeit.

4. Ermutigung: Um über sich selbst hinauszuwachsen und seine Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden braucht der Mensch Mut. Ermutigung spielt daher im Coaching eine ganz zentrale Rolle.

5. Holismus/Ganzheitlichkeit: Jeder Mensch ist ein ganzheitliches, unteilbares Wesen. Das drückt bereits der Begriff «Individualpsychologie» aus. Das Wort Individuum stammt vom Lateinischen in-dividere ab und bedeutet unteilbar.

6. Das schöpferische Selbst: Jede Person kann seine Entwicklung und sein Leben aktiv gestalten. Sie ist weder inneren Impulsen noch einem übermächtigen Schicksal passiv ausgeliefert.

7. Im Persönlichkeitsmodell Alfred Adlers spielt die „tendenziöse Apperzeption“ eine wichtige Rolle.  Der Ausdruck «selektive Wahrnehmung» beschreibt diesen Umstand: Menschen erfassen die Aspekte der Realität, die für sie relevant sind und zu ihrem inneren Bewertungsschema passen.

Biografiearbeit im Berner Oberland: Auszeit trifft Persönlichkeitsentwicklung

Ihre Aufzählung lässt schon die wichtigen Aufgaben erahnen, die dem Coaching zukommen.

Bärtschi: Ja, stimmt! Ich verstehe unter Coaching eine ganzheitliche Beratung vor dem Hintergrund beruflicher oder persönlicher Fragen, die das Ziel verfolgt, die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten optimal zu nutzen. Durch Coaching erweitern Menschen ihre Sichtweise, legen kreative Kräfte frei und finden Zugang zu Lösungen. Sie optimieren ihre persönliche Kompetenz, stärken ihren Mut und handeln dadurch konsequenter.

Dieser Definition von Coaching folgen die Inhalte unserer Coaching-Ausbildung. Die Teilnehmer:innen profitieren von meiner mehr als 30jährigen Erfahrung und der Ansatz hat sich bewährt.

An dieser Stelle sind zwei Aspekte unbedingt zu bedenken: Erstens ist Coaching natürlich für Menschen mit Führungsverantwortung extrem hilfreich, um die zwischenmenschlichen Aspekte, die mit ihrer Arbeit verbunden sind, optimal zu gestalten. Genauso profitieren auch Personen, die ihre berufliche Laufbahn geplanen und sich durch Persönlichkeitsentwicklung darauf vorbereiten möchten. Doch Coaching unterstützt Menschen auch bei privaten Fragenstellungen, die sich dann wiederum auf den Beruf auswirken können. Zum Beispiel wenn das Thema «Sinn im Leben finden» eine Antwort fordert oder der Beruf als nicht mehr sinnvoll empfunden wird.

Zweitens: Für Coaches bedeutet das, dass sie nur durch Selbstreflexion und Arbeit an sich selbst erfolgreiche Coaches werden. Alle Kursteilnehmer:innen wissen, dass sie sich auf einen spannenden und erfüllenden Entwicklungsweg wagen, der sie auch selbst vor Herausforderungen stellt.

Urs R. Bärtschi bester Coaching Ausbildner

Können Sie Ihr Vorgehen in einer Coaching-Session beschreiben und uns damit einen Einblick in ihre tägliche Arbeit gewähren?

Bärtschi: Sehr gerne! Also: Ein Kunde kommt freiwillig zum Coaching und wir besprechen den Beratungsanlass. Alle Informationen werden von mir streng vertraulich behandelt. Meine Aufgabe besteht darin, den «roten Faden» und damit den Lebensstil des oder der Ratsuchenden zu erkennen und zu analysieren, in welchem Zusammenhang das aktuelle Problem und der Lebensstil stehen. Diese Analyse braucht nicht nur Empathie, sondern auch viel Erfahrung auf Seiten des Coaches. Die analytische Kompetenz trainieren die Teilnehmer:innen auch im Rahmen der Coaching-Ausbildung. Damit sie schnell und erfolgreich mit ihrer Coaching-Praxis beginnen können, lernen sie während des Kurses das GPI-Testverfahren kennen und anwenden. Es wurde von mir in jahrelanger Arbeit entwickelt und dient dazu, die grundlegenden Bedürfnisse und unbewussten Motive von Ratsuchenden zu analysieren. (Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier in meinem Beitrag zu den vier Grundrichtungen der Persönlichkeit).

Darüber hinaus reflektiere ich, wie der Kunde auf mich als Coach wirkt oder anders formuliert: Was löst der Kunde während des Coaching-Gesprächs aus? Ich analysiere also auch meine eigenen Gefühle. Ausserdem unterstütze ich den Ratsuchenden dabei, seinen «roten Faden» und damit seinen Lebensstil selbst zu erkennen Am häufigsten kommen dabei folgende Fragen zum Einsatz:

  • Wie sind Sie aufgewachsen?
  • Gab es eine ähnliche Situation schon einmal in Ihrem Leben?
  • Konnten Sie im Lauf Ihres Lebens eine ähnlich grosse Herausforderung schon bewältigen?

Im Gespräch geht es immer darum, den Kunden zu ermutigen, nicht nur sein aktuelles Problem zu lösen, sondern seinen Lebensstil zu erkennen und zu akzeptieren, denn Akzeptanz ist die Voraussetzung für nachhaltige Veränderung. Wichtig dabei ist, dass Coach und Kunde sich auf Augenhöhe begegnen. Eine Atmosphäre des Respekts und der Akzeptanz ermöglicht es dem Ratsuchenden, sich selbst wohlwollend zu betrachten und die Kraft zur Weiterentwicklung aufzubringen.

Ich möchte noch etwas ergänzen: Im Coaching arbeiten wir zielorientiert und damit immer nah am Alltag. Gemeinsam formulieren wir konkrete Ziele und Merkmale, an denen der Ratsuchende die Zielerreichung im Alltag einschätzen kann. Jede Sitzung beginnt mit einer Reflexion und endet mit Trainingsaufgaben, die der Kunde bis zum nächsten Treffen erfüllen möchte.

Das klingt nach einer faszinierenden Tätigkeit, Herr Bärtschi. Wenn sich Leser:innen für eine Coaching-Ausbildung in Bern interessieren, wohin können sie sich wenden?

Bärtschi: Schreiben Sie mir eine Nachricht. Hier geht es zum Kontaktformular, oder hier können Sie sich für die nächste Coaching-Ausbildung anmelden. Ich freue mich!

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Bärtschi!